AK Digitale Altlastenbearbeitung/3D/BIM
Die fortschreitende Digitalisierung wird in Deutschland das Arbeiten innerhalb der Wertschöpfungskette Planen, Bauen und Betreiben stark verändern. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat mit dem Stufenplan Digitales Planen und Bauen für den öffentlichen Sektor die Richtschnur bis 2020 und darüber hinaus vorgegeben.
Die Bundesfachabteilung Spezialtiefbau im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. möchte mit dem vorliegenden technischen Positionspapier „BIM im Spezialtiefbau“ (Stand 2017) ihren aktiven Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der BIM-Methodik (Building Information Modeling) leisten.
Weitere Leitfäden finden Sie hier:
www.bauindustrie.de/presse/presseinformationen/positionspapier-bim-im-hochbau/
www.dvw.de/aktuelles/21721/leitfaden-geod-sie-und-bim-wurde-aktualisiert
www.daub-ita.de/aktuelles/detailansicht/?tx_news_pi1%5Bnews%5D=38&cHash=6c88d470900f83c5d93a1b47012ececa
Regelmäßig finden Sachkunde-Lehrgänge am Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH (IKT), Exterbruch 1 ,D – 45886 Gelsenkirchen statt.
Das aktuelle IKT-Weiterbildungsprogramm finden Sie immer auf www.ikt.de
AK DIGITALE ALTLASTENBEARBEITUNG/3D/BIM GEGRÜNDET
Der Vorstand des ITVA hatte auf Empfehlung des Beirats beschlossen, einen fachausschussübergreifenden Arbeitskreis (AK) Geosoftware und 3D-Visualisierung / Digitalisierung bei der Altlastenbearbeitung und im Flächenrecycling / BIM zu gründen. Die konstituierende Sitzung des neuen Arbeitskreises fand am 17.01.2019 bei der der DB AG in Frankfurt statt. Es nahmen 15 Personen aus Ingenieurbüros und Behörden sowie ein Mitarbeiter einer Softwarefirma und ein Studierender teil. Der AK soll mittel- bis langfristig in einen Fachausschuss überführt werden. Zum Vorsitzenden wurde Herr Ilja Prinz (CDM Smith SE, Schwerpunkt BIM) gewählt, zu seinem Stellvertreter Herr Ulrich Schaefer (Tauw GmbH, Schwerpunkt Geosoftware). Koordinator und Ansprechpartner für den Vorstand ist Herr Dr. Karsten Menschner (CDM Smith SE).
Die Folgen der digitalen Transformation sind zunehmend, nicht nur im alltäglichen Leben, sondern auch im Bereich der Altlastenbearbeitung spürbar. Im Alltag sind autonom-fahrende Autos, Sprachassistenten und das Smart Home angekommen, in der Wirtschaft sind Big Data, IoT (internet of things) und künstliche Intelligenz Stand der Dinge. Diese Entwicklungen lässt den Bereich der Altlastensanierung nicht unberührt. Verschiedene 3D Geoinformations- und Modellierungswerkzeuge (GIS), objektorientierte Planungswerkzeuge für Bauwerke (BIM), ausgeklügelte Datenbanklösungen für die Verwaltung von Umweltdaten sowie 3D-Visualisierungen halten zunehmend Einzug in unserem Arbeitsalltag. Auf Grund dessen gewinnt der geübte Umgang damit zunehmend an Bedeutung.
Um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten hatte sich der ITVA entschieden, einen neuen Arbeitskreis “Digitale Altlastenbearbeitung” zu gründen. Ziel ist es, die Entwicklungen in der Digitalisierung zu verfolgen, ITVA-bezogen auszuwerten und zu nutzen sowie unter anderem seinen Mitgliedern eine Plattform zum interdisziplinären Austausch zu bieten.
Diese Zielsetzungen wurden diskutiert und folgende Vorgehensweise erarbeitet:
Kurzfristige Ansätze:
- Beleuchtung der aktuellen altlastenspezifischen Methoden und Revision dieser unter dem Gesichtspunkt der Digitalisierung. Wo kann man mit modernen Werkzeugen besser und effizienter werden?
- Begriffsdefinitionen BIM, GIS, Geosoftware, 3D-Visualisierung und wie diese kombiniert werden könnten.
- Erarbeitung des aktuellen Status Quo der vorhandenen Werkzeuge für die technische aber auch visuelle Aufarbeitung der Daten.
- Charakterisierung der aktuell zu Verfügung stehenden Schnittstellen, um Daten „verlustfrei“ mit verschiedenen Fachplanern austauschen zu können.
- Definition der Vorteile für den Kunden bzw. „Endverbraucher“ der erstellten (3D-)Datenmodelle.
Darauf aufbauend sollen mittelfristig Hilfestellungen ausgearbeitet werden, die u. a. die folgenden Themen behandeln:
- Definition möglicher Anwendungsfälle – welche ITVA Themen sind relevant für die ganzheitliche Betrachtung der Planung und des Betriebs eines Bauwerks oder bei der Altlastenbearbeitung mit der BIM-Planungsmethode?
- Welche Datengrundlage ist erforderlich?
- Umgang und Austausch von Daten in der Zeit von Cloud, DSGVO
- Definition möglicher Modelleigenschaften für entsprechende BIM-Anwendungsfälle
- Wie gelingt eine erfolgreiche Anbindung (Schnittstellen an das Building Information Modeling (BIM) – allgemeine Prozessbeleuchtung
Zusammenfassend wurden folgende initial zu bearbeitende Schwerpunktthemen identifiziert:
- Stand der Geosoftware inkl. 3D-Visualisierung –
(Status quo der Geosoftware, Grundlagen und Schnittstellen, konzeptionelle Modelle, altlastenspezifische Lösungen, Datenbanken/Geographische Informationssysteme) - Weiterführende Fragestellungen und Zukunftslösungen –
(Open Source Communities bis hin zur BIM-Anbindung vs. Standardsoftware, Big Data, Cloud, nachhaltiges Datenmanagement bis hin zu BIM, Hilfestellung für alle beteiligten Stakeholder) - BIM = Building Information Modeling bei Altlasten/Flächenrecycling –
Welche ITVA-Themen fließen ein? Definition von BIM-Fachmodellen für Altlasten, BIM-spezifisches Altlastendatenblatt, wie kann die klassische Altlastenbearbeitung (Behörden, Kataster) bei dieser Thematik mitgenommen werden (Föderalismus)?
Datenschutzanforderungen sollen in den einzelnen Arbeitspaketen mit bearbeitet werden.
Als erste Arbeitsergebnisse sind Arbeitshilfen zu „Stand und Anwendung von Geosoftware inkl. 3D-Visualisierung“ und zum Thema „BIM im Kontext von Altlastenbearbeitung und Flächenrecycling“ geplant. Perspektivisch ist vorgesehen, eine Arbeitshilfe zum Thema „Weiterführende Fragestellungen und Zukunftslösungen für Geosoftware/BIM“ zu erarbeiten.
Die Arbeitshilfe zu Geosoftware, 3D-Visualisierung und BIM ist seit August 2024 verfügbar unter
https://www.itv-altlasten.de/publikationen/arbeitshilfen-und-richtlinien/
Falls Sie Interesse an einer Mitarbeit haben, wenden Sie sich bitte an die Vorsitzenden der Arbeitskreise.